Fast jeder kennt das größte Beuteltier der Welt: Kängurus. Mit ihrer Größe und ihrem Gewicht können Kängurus ganz schön eindrucksvoll wirken. Die Tiere sind kräftig und können sich gut gegen Feinde wehren. Aber sind Kängurus gefährlich?
Kängurus sind vor allem für Autofahren in der Nacht eine Gefahr. In seltenen Fällen werden Menschen mit Kängurus in einen Kampf verwickelt. Die scharfen Klauen und kräftigen Beine können bei Menschen Fleischwunden, Augenverletzungen und Knochenbrüche versursachen. Viele Kängurus sehen auch in begleitenden Hunden eine Gefahr.
Kängurus sind prinzipiell ungefährliche Tiere solange man ein paar einfache Verhaltensregeln einhält.
Kängurus sind prinzipiell gutmütige und ängstliche Tiere die nur in den seltensten Fällen Menschen angreifen. Obwohl es im Internet zahlreiche Videos über Känguru-Boxkämpfe gibt, sind auch Kämpfe unter Kängurus eher selten.
In diesem Artikel beschreibe ich die größten Gefahren die Kängurus für Menschen darstellen, und wie man sich am besten davor schützen kann.
Sind Kängurus gefährlich für Menschen?
Source: Jeremy Bezanger
Das Internet ist voll mit Videos die Kämpfe zwischen Kängurus und Menschen zeigen. Wie sieht die Realität aus? Sind Kängurus gefährlich für Menschen?
Für die meisten Menschen sind Kängurus nicht gefährlich. Situationen in denen Kängurus einen Menschen attackieren sind sehr selten. Angriffe passieren häufig im Beisein von Hunden. Kängurus sind vor allem eine Bedrohung im Straßenverkehr für Autofahrer, Motorradfahrer und Radfahrer.
Känguru Auto-Crash in der Nacht
Die gefährlichsten Situationen zwischen Menschen und Kängurus entstehen beim Autofahren. Wie häufig sind Autounfälle mit Kängurus?
Über 90 % der Unfälle mit Wildtieren in Australien geschehen mit Kängurus und Wallabies. Die meisten Unfälle geschehen zwischen 17:00 – 22:00 im Winter sowie nach längeren Dürreperioden. Fast alle Unfälle enden für Menschen nicht tödlich.
Kängurus sind nachtaktive Tiere. Die Tiere suchen in der Nacht nach Futter. Die Futtersuche sowie die schlechte Sicht der Autofahrer in der Nacht führt täglich zu zahlreichen Kollisionen zwischen Autos und Kängurus.
Die Kollision zwischen einem Auto und einem Känguru ist für das Känguru oft tödlich. Menschen werden beim Crash mit Kängurus eher selten verletzt.
In sehr seltenen Fällen durchschlägt das Känguru beim Aufprall die Windschutzscheibe und kann die Insassen des Fahrzeugs verletzen oder gar töten. Bei modernen Fahrzeugen lässt sich die Windschutzscheibe nicht mehr so leicht durchschlagen, deshalb wurden Verletzungen im Laufe der Jahre seltener.
Kängurus sind jedoch vor allem für Motorradfahrer ein Problem. Der Zusammenstoß führt in vielen Fällen zu einem Sturz.
Unfälle mit Kängurus vermeiden
Wie kann ein Crash zwischen Kängurus und Autos vermieden werden?
Du kannst am Abend und in der Nacht langsamer fahren um die Unfallwahrscheinlichkeit zu reduzieren. Fahre wenn möglich sehr langsam wenn du ein Känguru am Straßenrand siehst! Dadurch bleibt dir mehr Zeit zur Reaktion. Ein Aufprall bei geringeren Geschwindigkeiten verursacht weniger Schaden.
Du solltest die Fahrgeschwindigkeit wenn möglich stark reduzieren sobald du ein Känguru am Straßenrand siehst. Bitte achte darauf, dass du andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdest.
Kängurus sind unberechenbare Wildtiere und können plötzlich über die Straße hüpfen wenn du mit dem Auto vorbeifährst. Es passiert leider immer wieder, dass Kängurus gerade beim Vorbeifahren losspringen und damit genau vor das Auto hüpfen.
Kängurus leben in Gruppen (mobs). Wenn du ein Känguru siehst solltest du darauf achten, dass nicht der Rest der Gruppe folgt.
Die Geschwindigkeit spielt eine große Rolle
Kängurus sind große und schwere Tiere. Das massive Gewicht von bis zu 90 kg und die hohe Geschwindigkeit des Fahrzeugs und des Kängurus entfalten beim Zusammenstoß eine enorme Kraft. Welche Rolle spielt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und des Känguru beim Aufprall?
Vor allem hohe Geschwindigkeiten stellen eine große Gefahr beim Zusammenstoß zwischen Auto und Känguru dar. Schließlich wächst die kinetische Energie des Känguru und des Fahrzeugs mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.
Was bedeutet das?
Wenn man die Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder Kängurus verdoppelt, quadriert sich die kinetische Energie die beim Aufprall plötzlich entladen wird. Dadurch entsteht ein deutlich größerer Schaden am Fahrzeug und am Känguru.
Kängurus wie das Rote Riesenkänguru können auf kurzen Strecken mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h hüpfen und sind bis zu 90 kg schwer. Dadurch können große Schäden entstehen.
Warum gibt es Känguru-Attacken auf Menschen?
Kängurus können in sehr seltenen Fällen Menschen attackieren. Grundlose Attacken eines Känguru sind jedoch extrem selten. Aber warum werden Menschen manchmal von Kängurus attackiert?
Kängurus attackieren Menschen wenn sie sich bedroht fühlen oder wenn sie von Menschen Futter erwarten. Kängurus sind jedoch scheue Tiere die bei einer Bedrohung in den meisten Fällen flüchten. Nur in seltenen Fällen gehen Kängurus in den Angriff über. Kängurus fühlen sich jedoch oft durch Hunde bedroht.
Ich möchte kurz beschreiben warum Du Kängurus nicht füttern solltest, und warum du vor allem beim Spazierengehen mit Hunden aufpassen sollst.
Füttern macht die Tiere krank und aggressiv
Ich konnte immer wieder beobachten, dass Kängurus von Menschen gefüttert werden. Das Füttern von Kängurus führt jedoch zu drei Problemen:
- Kängurus verlieren die natürliche Angst vor Menschen.
- Kängurus werden süchtig nach dem Essen und attackieren Menschen.
- Kängurus werden vom Essen krank und können sterben.
Durch das Füttern werden Kängurus zutraulicher. Menschen füttern die Tiere damit diese näher herankommen. So lassen sich bessere Fotos machen und man kann die Tiere auch streicheln (was man nicht tun sollte).
Kängurus sind Grasfresser. Sie sollten deshalb nur mit Gras gefüttert werden.
Menschliches Futter und auch Gemüse wie Karotten können die Tiere krank und süchtig machen. Ich konnte selbst in einem Nationalpark beobachten wie Besucher einem Känguru Kartoffelchips fütterten.
Auch Gemüse wie Karotten sollte niemals an Kängurus verfüttert werden. Karotten sind für Kängurus so schlecht wie Schokolade.
Der Zucker in der Nahrung wirkt sich bei Kängurus wie bei Kindern aus die zu viele Süßigkeiten gegessen haben. Die Kängurus werden süchtig und aggressiv und verlangen nach mehr Zucker (Karotten).
Deshalb werden in manchen touristischen Regionen mehrmals täglich Menschen von Kängurus attackiert. Dabei entstehen oft tiefe Schnittwunden welche durch die scharfen Krallen der Kängurus verursacht werden.
Fazit: Füttere niemals wild lebende Kängurus!
Hunde werden als Bedrohung wahrgenommen
Ein großes Problem sind Hunde. Viele Känguru-Attacken werden vor allem im Zusammenhang mit Hunden gemeldet.
Hunde sind den natürlichen Feinden der Kängurus, den Dingos, sehr ähnlich. Kängurus reagieren deshalb entweder flüchtend oder aggressiv auf Hunde.
Immer wieder kommt es zu Kämpfen zwischen Hunden und Kängurus. Die kräften Beine sowie die scharfen Krallen können für den Hund eine ernsthafte Gefahr darstellen.
Wenn sich Menschen in den Kampf zwischen Hunden und Kängurus einmischen wird auch der Mensch zum Gegner des Känguru.
Halte deshalb mit deinem Hund immer einen sehr großen Abstand zum Känguru ein!
Der Mensch wird als mögliche Bedrohung wahrgenommen
Viele Kängurus sehen den Menschen als mögliche Bedrohung. Die meisten Kängurus sind sehr ängstlich und flüchten sobald sich ein Mensch nähert. Es gibt jedoch wenige Kängurus die aktiv einen Menschen attackieren.
Die Gefahr einer Känguru-Attacke kann deutlich reduziert werden indem man einen guten Abstand zu den Tieren einhält.
Kängurus sind keine Kuscheltiere. Auch wenn manche Kängurus klein und niedlich aussehen, diese Wildtiere können dir mit ihren starken Beinen kräftige Tritte verpassen.
Die Tiere sollten nicht berührt und auch nicht gefüttert werden. Berührungen können vom Känguru falsch interpretiert werden.
Kängurus sollten auch in Zoos und Wildtierparks nur unter Anweisung der Pfleger berührt werden. Diese Tiere sind Menschen in der Regel gewohnt, sie können jedoch bestimmtes Verhalten als Bedrohung für die eigene Sicherheit oder den eigenen Rang innerhalb der Gruppe sehen und deshalb den Menschen attackieren.
Eine demütige Haltung kann die Situation in manchen Fällen bereits entschärfen.
Fazit: Kängurus sind keine Haustiere! Nicht angreifen, nicht streicheln, nicht kraulen! Kängurus denken in ihrer eigenen Hierarchie die wir Menschen bei Interaktionen nicht beachten und verstehen.
Kann ein Känguru einen Menschen schlagen?
Viele der größeren Känguru-Arten (z. B. Rotes Riesenkänguru, Östliches Graues Riesenkänguru, Westliches Graues Riesenkänguru) können problemlos einen Menschen schlagen. Aufrecht stehende Tiere sind manchmal sogar größer als Menschen. Kann und wird ein Känguru einen Menschen schlagen?
Kängurus schlagen sehr selten zu. Die Arme mit den spitzen Klauen werden stattdessen verwendet um im Gesicht und am Oberkörper des Feindes Schnitt- und Fleischwunden zu verursachen. Viel öfter verwenden Kängurus ihre starken Hinterbeine um ihre Feinde zu treten.
Das bedeutet, dass die berühmten “Känguru-Schläge” oder das “Känguru-Boxen” sehr selten vorkommen.
Kann man von einem Känguru getötet werden?
Kängurus kämpfen vor allem mit Hilfe ihrer spitzen Klauen sowie ihrer kräftigen Hinterbeine. Aber kann man von einem Känguru getötet werden?
Ein größeres Känguru kann dich so stark verwunden, dass du die Verletzungen ohne medizinische Hilfe nicht überlebst. Derartige Vorfälle sind jedoch extrem selten. Der letzte Todesfall bei einer Känguru-Attacke in Australien war im Jahr 1937.
Auch damals wollte William Cruickshank in Hillston NSW zwei Hunde vor einem Känguru retten. Er erlitt einen Kieferbruch sowie weitere Kopfverletzungen. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Todesfälle im Zusammenhang mit Kängurus geschehen normalerweise nicht durch Kämpfe oder Attacken.
Durchschnittlich sterben jährlich zwei Personen auf australiens Straßen nach einem Unfall mit einem Känguru. Das enorme Gewicht bei einem Aufprall kann dazu führen, dass das Tier durch die Scheibe des Fahrzeugs gedrückt wird. Motorradfahrer können bei einem Zusammenstoß stürzen. Manchmal kommen Autofahrer beim Versuch dem Känguru auszuweichen von der Straße ab und kommen so ums Leben.
Damit gehören Kängurus jedoch zu den weniger gefährlichen Tieren in Australien. Normalerweise sterben im Zusammenhang mit Pferden, Rindern, und Hunden mehr Menschen.
Wie kämpfen Kängurus?
Source: Arun Clarke (modified)
Kängurus kratzen und treten ihre Gegner. Um den Gegner zu treten stützen sich Kängurus am starken Schwanz ab, und nutzen dann beide Hinterbeine um den Gegner zu treten. Dieser Artikel beschreibt wie Kängurus kämpfen.
Warum kämpfen Kängurus untereinander? Kängurus kämpfen normalerweise in Ritualen um den Status innerhalb der Gruppe zu bestimmen.
Kann man durch einen Känguru-Tritt getötet werden?
Kängurus sind Tiere die bis zu 90 kg schwer sind. Da diese Tiere mit ihren starken Hinterbeinen bis zu 70 km/h schnell hüpfen können, haben sie natürlich auch viel Kraft bei einem Tritt.
Menschen können durch einen Känguru-Tritt getötet werden, es geschieht in der Praxis jedoch nicht. Kämpfe mit Kängurus führen jedoch in seltenen Fällen zu lebensgefährlichen Verletzungen bei Menschen.
Ohne Behandlung kann ein Känguru-Tritt tödlich enden. Gelegentlich können auch Kämpfe zwischen Kängurus für eines der Tiere tödlich enden.
Wie kann ich mich bei einer Känguru-Attacke schützen?
Am besten ist es erst gar nicht in einen Kampf mit einem Känguru zu geraten. Demütiges Verhalten gegenüber dem Tier kann den Konflikt bereits lösen. Prinzipiell sollte man zu Kängurus immer einen Abstand halten. Von offensichtlich aggressiven Tieren sollte man einen noch größeren Abstand einhalten. Vor allem Hunde sollten niemals in die Nähe von Kängurus gelassen werden.
Aber wie kann man sich bei einer Känguru-Attacke am besten wehren?
Drehe den Kopf vom Känguru weg. Die scharfen Klauen können schwere Augenverletzungen und Fleischwunden verursachen. Achte darauf, keinesfalls vom Känguru getreten zu werden. Das kann zu Knochenbrüchen führen. Gebe dem Känguru die Möglichkeit zu flüchten. Kängurus können nicht rückwärts hüpfen, sie müssen deshalb nach vorne flüchten.
Kängurus haben jedoch kein Interesse an langen Kämpfen. Kämpfe erfordern einen hohen Energieaufwand und schwächen damit das Tier. Deshalb dauern viele Kämpfe nur wenige Sekunden.
Du solltest von vornherein einen ausreichenden Abstand zu den Tieren einhalten. Kängurus können sich extrem schnell bewegen und auch einen flüchtenden Menschen leicht einholen. Bewahre deshalb eine Ruhe von versuche aggressive Tiere so gut wie möglich abzuwehren.
Dein Ziel muss sein innerhalb dieser wenigen Sekunden nicht verletzt zu werden.